Nummer 19 früher 17 a - Geschichte des Hauses und der dort ansässigen Firmen

 
Firmengründer Emil Vetter Emil Vetter wurde 1871 geboren. Die Aufnahme oben zeigt ihn 1890.

Am 18.11.1895 gründete Emil Vetter sein erstes Friseurgeschäft
in der Eisenberger Straße (heute Nr.5).

Im Jahr 1896 / 1897 errichtete der Baumeister Hutzelmann
aus Klosterlausnitz mehrere Häuser in der Eisenberger Straße,
so auch die Nummer 17 a (heute 19). Am Bau wirkte auch
der Zimmermann Steingrüber „Linkche“ mit.
Dieses Haus wurde von Emil Vetter gekauft, der darin
dann sein zweites Friseurgeschäft eröffnete.
Eisenberger Str. 19
 
Familie Emil Vetter
Familie Emil Vetter
Emil Vetter (hinten 2. von links, davor Alfred Vetter), der eine Tanzveranstaltung in Husarenuniform besuchte, verliebte sich dort in die Freifrau Anna von Gebhardi. Diese lies sich in einem Geschäft einstellen und verabredete sich dort mit ihm. Der Geschäftsinhaber entließ sie sie sofort, als er von ihrer Herkunft und dem Zweck erfuhr. Da beide heirateten und die Familie des Wilhelm Freyherr von Gebhardi strickt dagegen war, wurde Tochter Anna enterbt. In der mittleren Reihe, 3. von links ist Miene Vetter "Hefenmiene" aus Hapersdorf. Sie ging mit einer Kiebe (Korb auf dem Rücken) über die Dörfer und verkaufte Hefe.
Ausflug der Familie Vetter mit PKW
Ausflug der Familie Vetter mit PKW
Eisenberger Str. 17 a heute 19 im Jahr 1910.
Eisenberger Str. 17 a heute 19 im Jahr 1910. Das Nachbarhaus heute 21 (Schuhgeschäft) steht noch nicht.
Rechts das Haus heute 23 ehemals Holzwaren Günter Plötner.

In der 1. Etage hatte Malermeister Hugo Weidenhaun sein Geschäft.
Kinder vor dem Friseurgeschäft. Rechts zu sehen Holzlager der Firma Plötner (heute Haus 23), m	die heutige 21 steht noch nicht. Im Geschäft wurden Lose der Königlich Preussischen Lotterie verkauft.
Ausschnitt von oben - Kinder vor dem Friseurgeschäft. Im Geschäft wurden Lose der Königlich Preussischen Lotterie verkauft.
Emil Vetter (links) als Soldat	im 1. Weltkrieg

Emil Vetter (links und unten links) als Soldat im 1. Weltkrieg

Im Jahr 1914 musste Emil Vetter zum Kriegsdienst, er war als Sanitäter eingesetzt. Kurz darauf wurde auch sein Sohn Alfred Vetter zum Kriegsdienst beordert . In dieser Zeit, als beide im Feld waren, führte Anna Vetter das Geschäft, wobei die kleineren Kinder helfen mussten, zum Beispiel einseifen für die Rasur und anders.


Nach Rückkehr aus dem Krieg übernahm Emil Vetter wieder das Geschäft, aber nicht lange, er verstarb 49-jährig an einem Schlaganfall.

Alfred Vetter als Friseur im Weltkrieg.
Emil Vetter (rechts neben Skelett) als Soldat im 1. Weltkrieg in einer Sanitätseinheit, hier bei der Ausbildung anderer Soldaten.
Emil Vetter (rechts neben Skelett) als Soldat im 1. Weltkrieg in einer Sanitätseinheit, hier bei der Ausbildung anderer Soldaten.
Als Barbier zog Emil Vetter noch Zähne und dies auf etwas „einfache“ Art und Weise, indem er den zu ziehenden Zahn mittels Schnur an eine Tür band,
die dann ruckartig geöffnet wurde. Offensichtlich reichte dieser Vorkenntnis für den Einsatz als Sanitäter.
Bilderserie aus der Zeit von Emil und Alfred Vetter
Friseurladen zur Zeit von Emil Vetter
Friseurladen zur Zeit von Emil Vetter
Friseurladen zur Zeit von Emil Vetter
Friseurladen zur Zeit von Emil Vetter

Friseurladen zur Zeit von Emil Vetter
Friseurladen zur Zeit von Emil Vetter

Wenn keine Kunden im Geschäft waren wurden Perücken geflochten. Wenn keine Kunden im Geschäft waren wurden Perücken geflochten.
Wenn keine Kunden im Geschäft waren wurden Perücken geflochten.
Schaufenster um 1944
Schaufenster um 1944

Friseurgeschäft Alfred Vetter 1919 bis 1945

Alfred Vetter zog keine Zähne mehr, dazu kam der Zahnarzt Geifrig aus Bürgel in das Geschäft und führte Sprechstunden im Laden durch.

Alfred Vetter schröpfte - dies wird an anderer Stelle näher beschrieben - Patienten, die von den Hermsdorfer Ärzten, besonders Dr. Adrian zu ihm geschickt wurden.

Im Keller des Hauses befand sich zudem ein Behälter mit Blutegeln, die ebenfalls laut ärztlicher Vorschrift angesetzt wurden.

Alfred Vetter hatte das Geschäft erweitert und führte neben den Friseur- auch Fotoarbeiten aus.
Im Bild oben zu sehen:
vorn Rudi Seliger- hinten von links:
01 = ??
02 = Kurt Rahn Schlossermeister
03 = Curt Beyer Elektromeister
04 = Otto Burgold
05 = ??
06 = ??
07 = Irmgard Enke

Alfred Vetter hatte das Geschäft erweitert und führte neben den Friseur- auch Fotoarbeiten aus, verkaufte Kameras und Fotozubehör. Einige der von Alfred Vetter gefertigten Fotoaufnahmen sind noch im Besitz vieler Hermsdorfer. Darunter befinden sich auch solche, auf denen bei der Entwicklung ein kleines Stück abgedeckt wurde, somit entstand auf der Aufnahme ein weißer Fleck. Beschwerten sich die Leute, da sie ja nicht zu erkennen waren, wurden sie von Alfred Vetter aufgefordert durch das „Loch“ zu sehen, sie wären dahinter.

Otto Vetter
* 1910
† 1962

Alfred Vetter verstarb am 14.10.1945 in Hermsdorf.
Anna Vetter führt das Geschäft kurzzeitig wieder allein, dann kommt der Bruder Otto Vetter aus Zella-Mehlis.
Zusammen mit Anna Vetter führt er von 1946 - 1962 das Geschäft.

Belegschaft von Alfred Vetter 1949
Belegschaft von Alfred Vetter 1949
1 = Helmut Meißner - hatte bei Vetter gelernt, später selbst Friseurgeschäft in der Schillerstraße
2 = Werner Rosenkranz - hatte bei Vetter gelernt, später selbst Friseurgeschäft in der Schulstraße
3 = Brigitte Krumbiegel
4 = Gerhard Döhle
5 = Otto Vetter
6 = Fräulein Claus
7 = Adolf Schmidt "Addy" - er war stets zu Streichen und Witzen aufgelegt. Hatte den Wunsch Schauspieler zu werden und bewarb sich ohne Wissen seiner Eltern bei der       Bavaria München. Er erhielt eine Aufforderung dort vorstellig zu werden. Das Schreiben geriet in Vaters Hände, der diesen Wunsch aus ihm herausprügelte. Vater       Schmidt fuhr zur 700 Jahrfeier 1956 als "Bacchus" auf dem großen Riebeckfass.
8 = Elli Vetter
9 = Ida Stasny
Im Jahr 1955 beging die Firma Vetter das 60 jährige Betriebsjubiläum.
Im Jahr 1955 beging die Firma Vetter das 60 jährige Betriebsjubiläum.
Im Jahr 1955 beging die Firma Vetter das 60 jährige Betriebsjubiläum.
Im Jahr 1955 beging die Firma Vetter das 60 jährige Betriebsjubiläum.
Im Jahr 1955 beging die Firma Vetter das 60 jährige Betriebsjubiläum.
Im Jahr 1955 beging die Firma Vetter das 60 jährige Betriebsjubiläum.
Angestellte, von links - vorn: Ida Stasny, Fräulein Erna Claus und hinten Käthe Tischendorf verh. Zschörner, Anneliese Schulz
Angestellte, von links - vorn: Ida Stasny, Erna Claus und hinten Käthe Tischendorf verh. Zschörner, Anneliese Schulz
15.06.1993 - der Friseurladen wurde verkleinert auf zwei Räume
15.06.1993 - der Friseurladen wurde verkleinert auf zwei Räume
Gleichzeitig mit der Verkleinerung des Friseurgeschäftes von Ursula und Gerhard Döhle wurde die Wüstenrot Beratungsstelle von der Bezirksleiter
Uta & Ernst-Christoph Döhle der Bausparkasse dort eröffnet.


Im Jahr 2014 wurde das Büro geschlossen.